Die deutsche U20-Nationalmannschaft hat bei der Weltmeisterschaft in Thailand im vierten Spiel die zweite Niederlage hinnehmen müssen. Gegen Gastgeber Thailand unterlagen sie vor 3500 Zuschauern mit 1:3 (25:20, 23:25, 22:25, 19:25).

Dabei stand bereits die Vorbereitung unter keinem guten Stern. Sandra Sell konnte aufgrund von Magenproblem nicht auflaufen. Auch der Einsatz in den kommenden Begegnungen scheint fraglich. Für sie kam im Außenangriff Nicole Schröber zum Zuge.

Schon nach den ersten Ballwechseln zeichnete sich ab, dass Thailand der erwartet unangenehme Gegner werden würde. Während sie gegen China und die USA noch oftmals an deren überragenden Blockqualitäten gescheitert waren, hatten sie an diesem Abend mehr Freiheiten, ihr schnelles Spiel aufziehen zu können. Nach anfänglichen Abstimmungsproblemen im neu forrmierten Annahmeriegel konnte sich der deutsche Nachwuchs eine 23:16-Führung herausarbeiten und den Satz mit 25:20 für sich entscheiden.

Doch leichter wurde es auch danach nicht. Der Aufschlag, eine der stärksten deutschen Trumpfkarten im Turnier, stach nicht wie gewohnt. Dagegen präsentierten sich die Gastgeberinnen in der Feldabwehr von ihrer Paradeseite. Unterstützt vom frenetisch anfeuernden Publikum fand an nahezu jeden deutschen Angriff noch ein thailändischer Arm. Entweder sie vollendeten den Punkt selbst direkt oder warteten auf einen Fehler der entnervten, deutschen Angriffsreihe. Nach 24:20-Führung nutzen sie den dritten Satzball unter ohrenbetäubendem Lärm der Zuschauer zum Ausgleich.

Das Spiel ging emotional weiter. Lange Ballwechsel prägten das Spiel, deren Ausgang immer häufiger die Hausherrinnen positiv gestalten konnten. Ein 16:20-Rückstand war die logische Folge. Bis zum 22:25 fanden die deutschen Damen keine Rezept mehr, den Satz noch herumzureißen.

Die Vorentscheidung war das noch nicht. Im Gegenteil. Das deutsche Team probierte noch einmal alles und kämpfte aufopferungsvoll, um den Tiebreak zu erzwingen. Bis zum 15:14 lagen sie stets in Front. Nach zwei Ungenauigkeiten gingen die Thailänderinnen erstmals in Führung und gaben diese nicht mehr ab. Bundestrainer Groß brachte nochmals Janine Völker zum Einsatz, doch der deutsche Widerstand war bereits gebrochen und das Spiel wurde mit 19:25 verloren.

"Die Zuschauer haben ein attraktives Match gesehen, bei dem wir leider trotz guter Leistung einem besseren Gegner unterlegen sind", sah Bundestrainer Groß einen verdienten Sieger. "Mit einem Sieg heute hätten wir gute Karten gehabt. Jetzt müssen wir uns eine ordentliche Ausgangssituation für die Zwischenrunde um Platz 5-8 erkämpfen und Ägypten klar besiegen." Nach der Niederlage rutscht die DVV-Auswahl auf den dritten Tabellenplatz der Vorrundengruppe A. Die Chancen auf den Einzug ins Halbfinale sind noch allein theoretischer Natur. Am Dienstag 14 Uhr (9 Uhr MESZ) trifft das deutsche Team im letzten Vorrundenspiel auf den Afrikameister.

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