Den DVV-Juniorinnen gelang bei der WM-Qualifikation in Moskau/Russland eine echte Überraschung: Die Mannschaft von Bundestrainer Dirk Groß setzte sich überraschend gegen die Türkei, Österreich, Belarus und vor allem den EM-Vierten Russland durch und qualifizierte sich somit für die U21-WM vom 20.-27. Juli in Thailand. Bundestrainer Dirk Groß äußerte sich im Interview zum überraschenden Coup.
Haben Sie und ihr Team den Erfolg schon verarbeitet?
Dirk Groß: „Ja, eigentlich schon. Aufgrund der Kürze der Zeit sind wir schon voll in den Planungen für die WM. Wir haben uns impfen lassen und hoffen, von irgendwem zur Vorbereitung eingeladen zu werden.“
Wie hat die Mannschaft die Qualifikation gefeiert?
Dirk Groß: „Wir haben im Hotel gefeiert, getanzt und gesungen. Wir haben mit Sekt angestoßen und unser Doktor Veit hat a capella gesungen und die Luftgitarre gespielt. Schließlich gehören wir zu den besten zwölf Teams der Welt und haben die Nummer vier Europas in dessen eigenem Wohnzimmer geschlagen.“
Gab es während des Turniers einen Knackpunkt?
Dirk Groß: „Wir haben die gesamte Qualifikation mit Bravour bewältigt. Der Modus hat für uns gesprochen mit den ersten Spielen gegen schwächere Gegner und einem Ruhetag zum richtigen Zeitpunkt.“
Wie hatten Sie die Partie gegen Russland vorbereitet?
Dirk Groß: „Wir wussten, dass weder wir Russland noch Russland uns 3:0 schlägt. Wir sind von einem langen Match ausgegangen und hatten dies in der Vorbereitung u.a. gegen Frankreich bewusst getestet.“
Was ist der Unterschied zu der gescheiterten EM-Qualifikation im vergangenen Jahr?
Dirk Groß: „Wir haben uns natürlich weiter entwickelt, spielen nun viel schneller. Wir waren als Team besser als Russland. Damals hatten wir viele Ausfälle, sei es durch Verletzungen oder durch ein sportliches Tal. Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir nur ganz knapp gescheitert sind. Die Mädels wollten es allen Kritikern beweisen. Alle sind natürlich viel erfahrener geworden und sportlich gewachsen.“
Können Sie schon etwas zur Vorbereitung auf die WM sagen?
Dirk Groß: „Wir hoffen, dass uns Italien einlädt. Ich glaube nicht, dass der DVV Geld hat und damit gerechnet hat, dass wir uns qualifizieren."
Was ist das Ziel bei der WM?
Dirk Groß: „Vor dem Rückflug haben wir uns gesagt: Wir sind schon unter den besten zwölf Teams der Welt. Letzter wollen wir da nicht werden! Aus dem Bauch heraus sage ich, wir wollen unter die ersten acht Teams kommen.“
Nach dem Scheitern der EM-Qualifikation hagelte es schwere Kritik. Verspüren Sie nun Genugtuung?
Dirk Groß: „Mir geht es darum, dass die Mädchen sehen, was sie zu leisten imstande sind. Sie haben bewiesen, dass sie es können. Auch Niederlagen gehören zu einer sportlichen Entwicklung dazu. Der Erfolg in Russland war wichtig für die Spielerinnen und ihre weitere Karriere in der Bundesliga und Frauen-Nationalmannschaft.“
Quelle: www.volleyball-verband.de